»Der Klassenerhalt steht über allem« (Westfalen-Blatt, 07.03.2019)

08.03.2019

Fußball: A-Ligist TuS Hembsen will nach einer schwachen Hinrunde Zahl der individuellen Fehler abstellen und möglichst früh den Ligaverbleib sichern. Müller-Truppe holt in der Winterpause fünf neue Spieler.

Hembsens Trainer Thomas Müller (vorne links), hier selbst im Einsatz, hofft auf einen guten Start in die Rückrunde. Sonntag ist der SV Bonenburg beim TuS zu Gast, der sich in der Winterpause verstärkt hat und mehr Durchschlagskraft in der Offensive zeigen will.

Hembsen. 16 Punkte aus 17 Spielen. Als Tabellendrittletzter befindet sich der TuS Hembsen in der Fußball-Kreisliga A im Abstiegskampf. Nach einer schwachen Hinrunde soll sich in der Rückserie einiges ändern. »Wir sind natürlich alle sehr enttäuscht nach dieser Hinrunde. Das hatten wir uns ganz anders vorgestellt«, sagt Trainer Thomas Müller.

In seiner ersten Saison als TuS-Coach lief für ihn einiges schief. Nur vier von 17 Spielen hat sein Team gewonnen. Dabei war die Vorbereitung vielversprechend verlaufen. »Vor der Saison lief alles äußerst gut. Alle haben mitgezogen und waren motiviert. Durch den Fehlstart in die Liga ist uns dann das Selbstbewusstsein abhanden gekommen«, so Müller. Seine Mannschaft verlor drei der ersten vier Spiele. Für den A-Ligisten, der in den zwei Jahren zuvor immer wieder für Furore gesorgt hatte, war das eine neue Situation.

Ein Problem war zu Beginn die Personalsituation. »Unser ohnehin sehr kleiner Kader konnte viele Ausfälle einfach nicht verkraften«, erklärt Müller, der oftmals nur mit acht oder neun Spielern trainieren konnte. »Aufgrund der schwachen Trainingsbeteiligung war es natürlich sehr schwierig, irgendetwas einzustudieren. Auch die Fehleraufarbeitung gestaltete sich als schwierig«, blickt er zurück.

Neben den Personalproblemen zeichnete sich ein weiterer Negativfaktor ab. Die Offensive war mit nur 17 geschossenen Toren schlichtweg zu schwach. Selbst der Tabellenvorletzte SSV Würgassen (19) und Schlusslicht FC Westheim/Oesdorf (20) haben mehr Treffer erzielt. »Das Selbstvertrauen ist nach den vielen Niederlagen zu Beginn völlig weg gewesen. Zusätzlich haben wir viel zu häufig die völlig falschen Entscheidungen vor dem Tor getroffen«, analysiert Übungsleiter Thomas Müller.

Nichtsdestotrotz gab es auch Lichtblicke für die Hembsener. Beim 4:3-Sieg gegen Driburg und beim 0:0 gegen Tabellenführer SpVg. Brakel II zeigte die Elf ansprechende Leistungen. »Die Qualität haben wir in unseren Reihen. Das haben diese beiden Spiele gezeigt. Wir können mithalten, wenn alles gut läuft«, sagt der Trainer.

Um in der Rückrunde an Leistungen wie in diesen Partien anknüpfen zu können, hat der TuS seinen Kader während der Winterpause verstärkt. Mit Lukas Husemann (TuS Erkeln), Jack Mesite (Australien), Yakup Ersoy, Batuhan Kayha (beide SG Altenbergen/Vörden) und Jan Drewes (Nethetal) verpflichtete Hembsen gleich fünf Neuzugänge. »Mit diesen Transfers stärken wir uns in der Breite. Auch spielerisch haben unsere Neuen einiges drauf«, freut sich Thomas Müller.

Im bisher einzigen Testspiel besiegte der TuS Hembsen den SC Grün-Weiß Paderborn II mit 8:4. »Die Vorbereitung läuft ganz gut. Allerdings war es auf unserem Rasenplatz nicht wirklich einfach, spielerische Elemente zu trainieren«, berichtet der Coach. Dennoch sei man auf die kommenden Aufgaben gut vorbereitet. Das Ziel ist ganz klar: »Wir wollen in der Liga bleiben. Alles andere ist egal. Der Klassenerhalt steht über allem«, betont Thomas Müller.

Um dem Ziel näher zu kommen, müsse vor allem die Zahl der individuellen Fehler im Spiel verringert werden. »Schaffen wir es, die Fehler abzustellen, werden wir viele Erfolgserlebnisse feiern können«, ist sich Müller sicher.

An diesem Sonntag hat Hemb­sen in seinem ersten Punktspiel des Jahres den SV Bonenburg zu Gast, der mit 20 Punkten aus 17 Partien auf dem elften Platz liegt. Mit einem Sieg, es wäre der fünfte, kann der TuS einen Rang vorrücken und mit dem Tabellenzwölften SG Scherfede/Rimbeck/Wrexen gleichziehen. Das Nachholspiel ist für 15 Uhr angesetzt.

Der Ausblick: Der TuS Hembsen hat die Qualität, einen höheren Platz in der Tabelle zu belegen. Wenn das Team aus seinen Fehlern gelernt hat, kann aus einer bisher enttäuschenden ersten Saison für Thomas Müller eine ordentliche Debütsaison werden.